H. G.
Zu welchem Schriftsteller, welcher Schriftstellerin das Namenskürzel H. G. gehört, ist nicht bekannt.
Der alte Steuermann
Das Gedicht „Der alte Steuermann“ von H. G. ist eine Interpretation des Stichs „Der alte Steuermann“, gezeichnet von C. M. Webb und gestochen von Th. John.

Der alte Steuermann.
Da sitzt der alte Steuermann
Vergnügt in seinen vier Pfählen;
Er hat die Welt gesehn und kann
Von Abenteuern erzählen.
Doch hört man ihm nicht gläubig zu,
Dann zieht die Stirn sich in Falten,
Dann krächzt und schreit der Kakadu
Und nimmt Partei für den Alten.
Verschwiegen hockt im Stroh der Hund;
Der kennt als Reisebegleiter
Die Schiffermärchen aus dem Grund
Und denkt: Na, lüge nur weiter!
Quelle des Gedichts: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, Seite 371, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
Quelle des Stichs: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, zwischen den Seiten 370 und 371, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
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Die beiden Concurrenten.
Das Gedicht „Die beiden Concurrenten“ ist eine Interpretation des Stichs „Die beiden Concurrenten“. Basis des Stichs ist ein Bild von E. Bosch (* 23. März 1834 in Krefeld; † 22. März 1917 in Düsseldorf; deutscher Maler, Zeichner und Grafiker und Vertreter der erzählenden Malerei der Düsseldorfer Malerschule). Der Stich wurde angefertigt von F. L. Meyer (geb. 1842 in Braunschweig, gest. unbekannt).

Die beiden Concurrenten.
(Zu dem Bilde von Bosch.)
Da treibt die Welt per Eisenbahn
Mit Dampf sich kreuz und quer,
Doch schleppt der alte Schlendrian
Sich stets noch nebenher.
Wol ärgert ihn das Feuerroß,
Das durch die Lande schnaubt,
Doch wendet nach dem Wagentroß
Er mürrisch kaum das Haupt.
Nur wenn’s ihm gar zu schlecht behagt,
Da ballt er wol bie Faust:
„Daß Dich! da kommt die wilde Jagd
Schon wieder angesaust!“
Du armer Schelm hast Grund genug,
Dem Unhold gram zu sein;
Denn bald regiert der Rasselzug
Auf Erden ganz allein.
Mit ihm wetteifern kannst Du nicht,
Bald ist's um Dich gethan.
Fahr hin! Die neue Zeit zerbricht
Den alten Schlendrian.
Quelle des Gedichts: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, Seite 678, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
Quelle des Stichs: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, zwischen den Seiten 678 und 679, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
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Die Rast des Führers
Das Gedicht „Die Rast des Führers“ ist eine Interpretation des Stichs „Die Rast des Führers“. Basis des Stichs ist ein Bild von A. Kindler (Albert Kindler; geb. 1833 in Allensbach; gest. 4. April 1876 in Meran; spätromantischer deutscher Genremaler der Düsseldorfer Schule). Der Stich wurde angefertigt von O. Heidemann.

Die Rast des Führers.
(Zu dem Bilde von Kindler.)
Grüß’ Dich Gott im Firnenscheine!
O, wie gern doch halt’ ich Rast
Hier, wo meinen Sinn Du kleine
Sennerin bezwungen hast!
Hier, wo Du mein Herz zu rühren
Wußtest durch der Augen Glanz —
Hätt’ ich Fremde nicht zu führen,
Führt’ ich, Mädchen, Dich — zum Tanz.
Ja, die Hand zum Tanze geben
Möcht’ ich, Liebchen, Dir allein;
Könnt’ ich nur durch’s ganze Leben
Ohne Rast Dein Führer sein!
Quelle des Gedichts: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, Seite 693, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
Quelle des Stichs: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, zwischen den Seiten 696 und 697, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
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Interessante Lectüre
Das Gedicht „Interessante Lectüre“ von H. G. ist eine Interpretation des Stichs „Interessante Lectüre“ von Th. John. Dieser Stich entstand wiederum nach einem Bild von A. Borckmann.

Interessante Lectüre.
(Zu dem Bilde von Borckmann.)
Sie liest. Doch was? Das möcht’ ich wissen,
Ich wollt’, es wär’ ein Buch von mir,
Das ich zu dichten mich beflissen;
Ich seh’, sie liest es mit Begier.
O könnt’ ich nur mich überzeugen,
Was ihren Geist gefangen hält!
Will leise mich vornüberbeugen,
Daß auf die Schrift mein Auge fällt.
O Himmel! Ach, was muß ich schauen!
Zu ahnen hätt’ ich’s nicht vermocht:
Die Holde liest im „Buch für Frauen“,
Wie man Kartoffelsuppe kocht.
Quelle des Gedichts: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, Seite 210, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
Quelle des Stichs: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, zwischen den Seiten 210 und 211, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
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Kam’rad, ich bitte!
Das Gedicht „Kam’rad, ich bitte!“ von H. G. ist eine Interpretation des Stichs „Kam’rad, ich bitte!“ von Th. John. Dieser Stich entstand wiederum nach einem Bild von Meyer von Bremen. Es handelt sich bei diesem Stich um eine authorisierte Nachbildung einer Photographie aus dem Verlag der Photographischen Gesellschaft in Berlin.

Kam'rad, ich bitte!
(Zu dem Bilde von Meyer von Bremen.)
Das Büblein sitzt am Fibelbuch
Mit seiner Butterschnitte;
Da kommt das Hündlein zum Besuch
Und knurrt: Kam'rad, ich bitte.
Das Büblein aber fast erschreckt,
Will keine Gunst erweisen,
Es hält den Bissen halbversteckt
Und will ihn selbst verspeisen.
Die Mutter steht am Heerd und lacht:
„Was kommt er auch zu Gaste?
Wer nicht, so wie's mein Büble macht,
Studiren will, der faste!“
Quelle des Gedichts: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, Seite 110, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
Quelle des Stichs: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, zwischen den Seiten 110 und 111, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
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Sturm im Walde.
Das Gedicht „Sturm im Walde“ von H. G. ist eine Interpretation des Stichs „Sturm im Walde“ von Klitsch & Rochlitzer. Dieser Stich entstand wiederum nach einem Bild von C. Ludwig (auch geschrieben C. Ludewig).

Sturm im Walde; nach einem Bild von C. Ludwig, gestochen von Klitsch & Rochlitzer
Sturm im Walde.
(Zu dem Bilde von Ludewig.)
Zum Reisigsammeln war die Frau
Des Häuslers ausgezogen;
Der Himmel lachte klar und blau:
Da kam der Sturm geflogen.
Der hat die Wolken wild geballt,
Nun packt er auch die Bäume;
Es ächzt und kracht der ganze Wald
Bis in die stillsten Räume.
Uralte Stämme stürzen hin,
Den Menschen faßt ein Bangen;
Du arme Reisigsammlerin,
Wie wirst Du heimgelangen?
Quelle des Gedichts: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band IV, Seite 283, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
Quelle des Stichs: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1969 Band IV, zwischen den Seiten 282 und 283, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
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Wallfahrer und Wandersmann.
Das Gedicht „Wallfahrer und Wandersmann“ von H. G. ist eine Interpretation des Stichs „Wallfahrer“ von Klitsch und Rochlitzer. Dieser Stich entstand wiederum nach einem Bild von C. Ludwig.

Wallfahrer und Wandersmann.
(Zu der Landschaft von Ludewig)
Gebirg’ und Thal im Sonnenglanz;
Mit Muschelhut und Rosenkranz
Ein Pilger kommt gegangen.
So wallt er still bergauf, bergab;
Gedankenschwer zum heil’gen Grab
Steht einzig sein Verlangen.
Ich aber walle leichtgemuth,
Das grüne Eichenreis am Hut
Und vor der Brust die Rose.
Gebirg’ und Thal im Sonnenlicht;
Wallfahrer, nein, ich tausche nicht
Mit Dir und Deinem Loose.
Quelle des Gedichts: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band 4, Seite 55, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
Quelle des Stichs: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1869 Band 4, zwischen Seite 54 und 55, Herausgeber: E. Dohm & J. Rodenberg, Verlag von A. H. Payne, Leipzig
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